Düsseldorf's Alt(e)Stadt
Geschichtsspaziergänge / Stadtspaziergänge1,5 Std. Düsseldorf um 1288
– für Fischer und Kleriker …
Düsseldorf erhielt am 14. August 1288 – vor gut 700 Jahren -von Graf Adolf von Berg die Stadtrechte und gehört klar zu den jüngeren, im auslaufenden Mittelalter rechtsrheinisch gegründeten Städten. Zur Zeit der Stadterhebung gab’s bereits eine Pfarrkirche, die wahrscheinlich schon seit 1206 Pfarrkirche war, auch gabs 1263 bereits 3 Düsseldorfer Einwohner als Pächter einer Rheinfähre, was auf ersten Handelsverkehr hinweist.
Eine 300 Seelen Gemeinde im späten Mittelalter erkämpfte sich also todesmutig im Juni 1288 die Stadtrechte und startete einen beispiellosen Aufstieg? Das martialisch wirkende Stadterhebungs-Monument spricht dafür. Doch erkunden Sie selbst mit mir zusammen, wie es wohl wirklich wahr: erst einmal wurde der Aufstieg typisch „rheinisch gemütlich“ verbummelt….
Die Hoffnungen, die Graf Adolf mit der Gründung der Stadt Düsseldorf und der Umwandlung der Pfarrkirche zu einer Stiftskirche im Hinblick auf einen wirtschaftlichen Aufschwung gehabt haben mag, erfüllten sich zunächst eher nicht. Die neue Stadt besaß bescheidenste Ausmaße von kaum 1.000 Schritt Umfang. Nach der Gründung des Kanonikerstiftes 1289 (Bestätigung durch den Kölner Erzbischof 1306) wurde der Platz um die Kirche Immunitätsbereich, der durch eine Mauer von der weltlichen Siedlung getrennt war. Nördlich der Kirche verlief die Hauptstraße der Stadt, die heutige Straße „Altestadt“, an deren westlichem Ende, wohl in der Nähe des heutigen Theresien-Hospitals, ein unbebauter Platz als Marktplatz diente. Hier stand auch das Bürgerhaus, das erstes Rathaus der Stadt. Süd-Östlich begrenzten das heute noch erhaltene „Lieferhaus“ sowie die „Düssel“ die kleine Siedlung. Im Nordwesten stand bald ein erster, kleiner Zollturm. Ob es an der Düssel ursprünglich, zumindest ab Stadtgründung, eine kleine Burg gab ließ sich nie nachweisen – auch wenn es in Wikipedia behauptet wird. Das erste, zunächst 2-flügelige Schloss entstand jedenfalls in den 20 Jahren ab 1384 und sollte eine lange, 500 Jährige Geschichte bekommen.
In ihrer ersten, ca. 200 Jahre dauernden Epoche entwickelte sich die neue Stadt von einem winzigen Handels- und Stiftsstädtchen zunächst zum Sitz der Grafen, bzw. ab 1380 Herzöge von Berg. Speziell Wilhelm II als 7. Graf in der Ahnenreihe der von Bergs, brachte nach der quasi Erneuerung und umfassenderen Gestaltung der Stadtrechte den großen Aufschwung. Ein 1/2 Jhd. förderte und prägte er die Stadterweiterung und ihren Ausbau. Erst nach 1500, unter den Herzögen von Kleve-Berg sowie den Pfalz-Neuburgern entwickelte sich D’dorf zu „der“ Residenzstadt am Rhein. Die fokussierte Betrachtung nur dieser Gründungs-Eppoche der Stadt erlaubt auch detailliert über Lebensumstände, Sitten und Details dieser Zeit zu erzählen und ein Bild des späten Mittelalters zu zeichnen.
AltStadt o h n e das „e“ ist aber – unter nahezu gleichem Titel – eine ebenso reizvolle StadtteilTour durch 300 Jahre Herzogs- und Residenzepoche Düsseldorfs: von Stiftsplatz und Schlossturm, um’s Rathaus des 15. Jhd, zum alten Hafen und der Bastion sowie Zitadelle des 16.&17.Jhd, dem Grenzbereich zur Carlstadt aus der letzten kurfürstlichen Epoche Carl Theodors im 18. Jhd. Alternativ bieten sich aber auch Spaziergänge auf den Spuren Jan Wellem’s an oder eine Zeitraffer-Reise über die ganzen 725 Jahre Düsseldorfer Geschichte …